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Gefährdung und Schutz unserer Fledermäuse
- Strauch- und Baumhecken bieten
Nahrungsinsekten für Fledermäuse und dienen den Tieren als
Leitstruktur bei ihren Flügen.
© Foto: Mechtild Höller
Die Bestände der heimischen Fledermäuse sind seit den
1960/70er Jahren stark zurückgegangen. Heute stehen alle
europäischen Arten unter besonderem Schutz. Auf Grundlage der
Bonner Konvention zur Erhaltung wandernder Tierarten wurde das Abkommen
zur Erhaltung der Fledermäuse in Europa (EUROBATS) entwickelt,
dieses trat 1994 in Kraft.
In den Anhängen II und IV der "Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie" der
EU von 1992 sind alle Fledermausarten aufgeführt und gehören
nach dem Bundesnaturschutzgesetz (Änderung vom 25. März 2002)
zu den "streng geschützten Arten".
Das bedeutet u. a., dass die Wohnstätten der Fledermäuse wie
Sommer- und Winterquartiere geschützt sind. Konkret heißt
das, die Quartiere dürfen nicht zerstört und Störungen
der Tiere müssen vermieden werden. Befindet sich ein
Fledermausquartier an einem Gebäude sollte bei
Renovierungsarbeiten rechtzeitig ein Fledermauskundler hinzugezogen
werden. Durch einfache Maßnahmen lassen sich häufig
vorhandene Quartiere erhalten oder neue Quartiere schaffen. Aus Sicht
des Fledermausschutzes kann dann für die Bauarbeiten der
günstigste Zeitpunkt festgelegt werden.
Gefährdungsursachen und Schutzmöglichkeiten
Die Gefährdungsursachen sind komplex und greifen ineinander. Am
auffälligsten ist der Verlust von Fledermaus-Quartieren z. B.
durch Renovierungsarbeiten an Gebäuden und durch Abholzungen
höhlentragender Bäume. Hierdurch können
größere Gruppen von Tieren dezimiert werden.
Durch den Einsatz von Umweltgiften in Land- und Forstwirtschaft wird
das Angebot der Nahrungsinsekten vermindert. Die Pestizide können
auch mit den Nahrungsinsekten von den Fledermäusen aufgenommen
werden und zu direkten Vergiftungen der Tiere führen. Durch die
Speicherung der Gifte im Körperfett wird die Gesundheit,
Lebenserwartung und die Fortpflanzungsfähigkeit der
Fledermäuse beeinträchtigt. Auch Veränderungen der
Landschaft z. B. durch Trockenlegung von Feuchtgebieten und der Verlust
von Feldgehölzen verringern das Nahrungsangebot für die
Fledermäuse. Diese Eingriffe wirken großflächig und
somit auf eine große Anzahl von Tieren.
Zum praktischen Fledermausschutz des Arbeitskreises Fledermäuse,
NABU/BUND Leverkusen gehören schwerpunktmäßig die
Erhaltung und die Neuschaffung von Hausquartieren einschließlich
Aufklärung und Beratung der Hausbesitzer, der Schutz
höhlentragender Bäume, Einrichtung von Kastengebieten
für die Fledermäuse an geeigneten Stellen und deren Kontrolle
und Pflege sowie die Kontrolle und Erhaltung von Winterquartieren.
Intensive Öffentlichkeitsarbeit (Infotische und
Fledermausexkursionen) trägt dazu bei, die Bevölkerung
über Biologie, Lebensraumansprüche und Schutz der heimischen
Fledermäuse aufzuklären.
Weitere Informationen zum Fledermausschutz finden Sie in den Kapiteln
"Fledermausschutz im Siedlungsbereich" und Fledermausschutz im Wald"
auf dieser Internetseite. Wenn Sie Fledermäuse beobachten oder ein
Quartier an Ihrem Haus haben, können Sie den Fragebogen auf
unserer Homepage ausfüllen und an uns senden. Mit Ihren
Beobachtungen helfen Sie unser Wissen über die heimischen
Fledermäuse zu vervollständigen. Dieses dient uns als
Grundlage für sinnvolle Schutzmaßnahmen und Sie tragen damit
zum Fledermausschutz bei.