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Tätigkeitsbericht 2007, AK-Fledermäuse, NABU und BUND Leverkusen

  1. Fledermaus-Kartierungen
  2. Fledermauskästen
  3. Winterquartiere
  4. Pfleglinge
  5. Öffentlichkeitsarbeit: Infotische und Vorträge
  6. Fledermaus Exkursionen und 11. Europäische Fldermausnacht
  7. Projekte mit Kindern
  8. Verschiedenes

1. Fledermaus-Kartierungen  
Fledermauskartierungen erfolgten 2007 in Rheindorf, im Bürgerbusch, an der Dhünn von Hummelsheim bis Bergische Landstraße, am Ophovenerweiher und Umfeld, an der Diepentalsperre, am Murbachsee, an der Wupper in Opladen. Zum nachgewiesen Artenspektrum gehören u.a. Zwergfledermaus, Rauhhautfledermaus, Mückenfledermaus, Wasserfledermaus und Große Abendsegler.              

2. Fledermauskästen  
Im Herbst 2007 konnten in Absprache mit Förster Zimmermann an der Dhünn unterhalb und oberhalb des Freudenthaler Dhünnwehrs 13 Fledermauskästen ausgebracht werden. Da in diesem Bereich Dhünn bei Kartierungen stets eine hohe Fledermausaktivität beobachtet werden konnte, bestehen gute Vorraussetzungen für eine Besiedlung der Kästen. Bei den im Herbst 2007 durchgeführten Kontrollen aller bisher ausgebrachten Fledermauskästen in Leverkusen war keiner der Kästen von Fledermäusen besetzt.

3. Winterquartiere  
Bei den Kontrollen der Winterquartiere im Rheinisch Bergischen Kreis konnten im Januar 2007 Große Mausohren nachgewiesen werden. Die Kontrolle des Stollenbunkers an der Himmelleiter ergab keine Nachweise zu einer Fledermausbesiedlung.

4. Pfleglinge und Aufzucht von Jungtieren  
Kurzzeitige Gäste waren eine Zweifarbfledermaus, gefunden auf einem Speicherzugang in Leverkusen-Wiesdorf und zwei Zwergfledermäuse. Alle Tiere waren fitt, wurden kurz aufgepäppelt und in Fledermauskästen an den jeweiligen Fundorten ausgewildert.

5. Öffentlichkeitsarbeit: Infotische und Vorträge  
Großes Interesse am Thema Fledermäuse zeigten die Besucher an unseren Infotischen. Unsere Teilnahme am NaturGut Sommer ist Tradition. Zum ersten Mal nahm der Ak-Fledermäuse, vertreten durch Hedi Scharff und Heribert Saß, am Schlebuscher Kindertag teil. Mit der der Naturschutzjugend Rheindorf und Schlebusch organisierten wir einen Info- und Spielestand zum Weltkindertag am 22. September 2007 im Neulandpark. Oft reichten unsere Hände nicht aus, um allen Kindern gerecht zu werden, aber für die Fledermäuse lohnt es sich auch mal zu warten. Tradition ist auch unsere Teilnahme beim Naturschutzbasar, der zum 27. Mal am 2. Advent 2007 in der Landrat-Lukas-Schule stattfand.

Im Infotreff der Naturschutzverbände boten wir an 2 Abenden Vorträge zu Fledermäusen. Neben einem Vortrag zu den heimischen Fledermausarten von Mechtild Höller berichtete Christina Neumann am 5. Februar 2007 von ihrer mehrwöchigen Mitarbeit bei einem Forschungsprojekt in Costa Rica. In einem Bildervortrag am 5. November 2007 präsentierte Frau Höller einen Rückblick auf 10 Jahre Feldermausschutz in Leverkusen.



In der 2.Hälfte entführte uns Herr Niggemeier mit einer 3-D-Show - nicht nur nach Transsylvanien - in die Welt der Fledermäuse.

             

6. Fledermaus Exkursionen, und 11. Europäische Fledermausnacht   
Die Fledermaus-Exkursionen für Eltern und Kinder gemeinsam mit dem NaturGut Ophoven sind nach wie vor beliebt bei Erwachsenen und Kindern. Ja, inzwischen gibt es viele Fans der Flattertiere. So war es auch bei der 11. Europäischen Fledermausnacht. Wir boten aus dem Anlass gemeinsam mit den AK-Fledertierschutz, Solingen eine für alle interessierten Menschen offenen Exkursion am Ophovenerweiher an. Am 9. September führte Mechtild Höller eine Wanderung zum Thema Fledermausquartiere. Es wurden beispielhaft Strukturen an Häusern vorgestellt, die als Fledermausquartier geeignet erscheinen. Am Abend hatten die Teilnehmer Gelegenheit an der Dhünn in Schlebusch Fledermäuse zu beobachten. Die durch Vorträge und Exkursionen geförderte Akzeptanz der Fledermäuse in der Bevölkerung trägt zum Schutz der Tiere bei.

7. Projekte mit Kindern  
Unter Leitung von Nicole Möller eigneten sich die Kinder der Naturschutzjugend Rheindorf die Lebensweise und die Besonderheiten der Fledermäuse in spielerischer und experimenteller Form an. Zum Projekt gehörte auch der Bau von Fledermauskästen. Hierbei wurden die Kinder von Heribert Saß unterstützt. In einer Fledermausexkursion mit Mechtild Höller erlebten die Kinder die Fledermäuse live an der Wupper in Rheindorf.   

Wiegt eine Fledermaus mehr als 2 Zuckerwürfel?
Wie lang ist die Flügelspannweite?
   
Schrauben, Bohren, Hämmern ...
© Fotos: oben: Nicole Möller
...
heraus kommt ein Haus für die Fledermaus

8. Verschiedenes  

  • Die Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Fledermausschutz hatte mit Dresden einen guten Veranstaltungsort. Neben der gelungenen Organisation gab es interessante Vorträge und Exkursionen. Viele Dank liebe Dresdener Fledermausfreunde für alles!


  • Für die NRW-Tagung des Landesfachausschuss Fledermausschutz war mit dem Museum Alexander Koenig in Bonn ein traditionsreicher und zum Thema passender Ort gefunden worden. Die Teilnehmer erwartete ein vom Bonner Arbeitskreis für Fledermausschutz gut organisierten Veranstaltung mit vielseitigem Vortrags- und Posterprogramm.

    Ein Highlight war eine Großexkursion mit den Fledermausfreunden aus Sachsen-Anhalt nach Dänemark zu zwei ehemaligen Kalkbergwerken, in denen u.a. Wasser- und Teichfledermäuse überwintern.

    Leverkusen, 1. Januar 2008

    Mechtild Höller

    Leiterin AK-Fledermäuse, NABU & BUND Leverkusen





10 Jahre Fledermausschutz in Leverkusen

Die Schreie der Fledermäuse

Während sie in der Dämmerung durch die Luft schnellen, hierhin, dorthin, schreien sie laut, aber ihr Schreien wird nur von ihresgleichen gehört. Baumkronen und Scheunen, verfallene Kirchtürme werfen ein Echo zurück, das sie im Flug vernehmen und das ihnen meldet, was sich an Hindernissen vor ihnen hebt und wo ein freier Weg ist. Nimmt man ihnen die Stimme, finden sie keinen Weg mehr; überall anstoßend und gegen Wände fahrend, fallen sie tot zu Boden. Ohne sie nimmt, was sonst sie vertilgen, überhand und großen Aufschwung: das Ungeziefer.

Parabel von Günter Kunert 

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Günter Kunert vermittelt in seiner Parabel einen literarischen Einblick in die Welt der Fledermäuse und kann am Beispiel der Echoorientierung zeigen, wie überlebenswichtig Eigenheiten von Lebewesen sind. Die Besonderheit der Fledermäuse zu erforschen und kennenzulernen und auf der Grundlage dieses Wissens die Fledermäuse zu schützen, trafen sich am 5. 11. 1997 sieben Menschen im Büro von NABU und BUND, damals noch in Schlebusch.

Wir stellten uns die Frage: was können wir tun? Es wurde ein Konzept entwickelt, dazu gehörte die Erfassung der Fledermaus-Lebensräume (Jagdhabitate und Quartiere) und Kartierung der Fledermausfauna in Leverkusen. Auf der Grundlage dieser Daten sollten Schutzmaßnahmen für die heimische Fledermausfauna geplant werden z.B. die Einrichtung von Fledermaus-Kastengebieten und die Sicherung von Fledermausquartieren. Mit Infotische und Fledermausexkursionen wollten wir die interessanten und teilweise immer noch negativ eingeschätzten Fledertiere einer breiten Öffentlichkeit näher bringen und damit für die Akzeptanz und den Schutz der Fledermäuse werden.

Ob es uns gelungen ist?

Ja, es ist uns gelungen und wird weitergehen. In den folgenden Bildern zeigen wir den Lesern einige unserer Projekte.

Mechtild Höller, AK-Fledermäuse


1999    Lernen - Detektorworkshop 2000    Winterquartiere
Verschluss des Stollenbunker
an der Himmelsleiter in Opladen
2004   Kastenkontrollen
hier mit Mädchen des Mädchentreffs
2005   Bau von Fledermauskästen
Regenbogenschule, Manfort
2006   Exkursionen - Batnight
seit 1999 ist der Arbeitskreis dabei
2006   Pfleglinge  -  Zweifarbfledermaus
 eine unserer Gäste

© Fotos: M. Höller

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